Trockene Augen


Augenzentrum und Tagesklinik

Viele Menschen leiden unter trockenen Augen, der sogenannten Keratokonjunktivitis Sicca. Diese wird durch eine Vielzahl möglicher Auslöser hervorgerufen und kann von mild bis sehr schwer reichen. Oft nimmt im Verlauf des Lebens die produzierte Menge an Tränenflüssigkeit ab. Das Alter an sich spielt hier eine Rolle und auch die hormonelle Konstellation ist wichtig. Darum sind Frauen nach der Menopause meist stärker von trockenen Auge betroffen.

 

von Dr. Nicolas Waldmann

Oft ist dies kombiniert mit verstopften Lidfettdrüsen, den Meibomdrüsen. Diese produzieren ein fetthaltiges Sekret, welches durch ganz kleine Öffnungen hinter den Wimpern auf der Lidkante als äusserster Schutzfilm auf die Tränenflüssigkeit abgegeben werden. Bei der Verstopfung gelangt zu wenig Sekret auf die Oberfläche und die bereits wenig vorhandene Tränenflüssigkeit verdampft noch schneller und die Augen werden trocken. Sammelt sich viel Sekret an und Bakterien vermehren sich darin, entsteht das Hordeolum, umgangssprachlich Urseli genannt.  Äussere Faktoren spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei trockenen Augen: Wind, Sonneneinstrahlung, trockene Heizungsluft im Winter, Haarspray, sehr viel Schminke, Klimaanlagen und viele mehr verstärken die Beschwerden trockener Augen oder lösen sie gar erst aus. In diesem Zusammenhang kann es auch zu tränenden Augen kommen. Das klingt am Anfang paradox – trockene Augen, die tränen – ist aber logisch. Trockene Augen werden bei einem Einfluss, wie zum Beispiel Wind, zusätzlich stark gereizt und können so ein Reflextränen der Haupttränendrüse verursachen – ähnlich wie beim Weinen.

 

Symptome bei trockenen Augen

Die Sicca-Symptome können dabei von leichtem Brennen, Kratzen, Sandkorngefühl über verschwommenes Sehen bis hin zu Verletzungen der Hornhaut gehen. Meistens sind trockene Augen aber alleine für sich nicht gefährlich, wobei die Beschwerden trotzdem zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität führen können. Die Schwere der Symptome und das klinische Bild – sprich wie die Augen aussehen – decken sich dabei nur teilweise. Bei gewissen Menschen sehen wir ausgeprägte Anzeichen ohne dass der betreffende Patient viel davon merkt. Bei Manchen sieht man nur milde Anhaltspunkte, der Patient aber leidet stark darunter.

 

Behandlung von trockenen Augen

Für die Behandlung der Sicca – also der trockenen Augen – bieten wir bei Videris eine Sicca-Sprechstunde an. Zu Beginn besteht die Therapie meist aus Augentropfen, Gel und Salbe, um die zu wenig vorhandene Tränenflüssigkeit zu ersetzen und auch nachtsüber vor zusätzlicher Austrocknung zu schützen. Hier gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Produkten und wir beraten sie sehr gerne für eine auf sie massgeschneiderte Therapie. Oft kombinieren wir die Behandlung mit einer Lidrandpflege. Das Ziel dieser Therapie ist die verstopften Lidfettdrüsen zu entstopfen. Dadurch wird mehr Fett aus diesen Drüsen gelöst und der äusserste Schutzfilm verhindert das Verdampfen der Tränenflüssigkeit.